Was ist das Internet der Dinge?

Kategorie: Internet und Gesellschaft

Im Internet der Dinge kommuniziert nicht mehr der Mensch mit den Dingen, sondern die durch das Internet verknüpften Dinge kommunizieren untereinander. Das Internet of Things (IoT) soll das Leben der Menschen erleichtern, jedoch gibt es neben den Vorteilen auch einige Nachteile.

Inhalt

Beispiele für das Internet der Dinge

Ein klassisches Beispiel für das Internet der Dinge ist der Kühlschrank, der mit dem Internet verbunden ist und automatisch Joghurt bestellt, nachdem der letzte Joghurtbecher entnommen wurde. Ganz so weit ist die Entwicklung noch nicht, aber es gibt Geräte, die bereits in diese Richtung gehen.

So gibt es beispielsweise einen Kühlschrank, der die enthaltenen Lebensmittel fotografiert und diese auch automatisch erkennen kann. Dadurch kann eine Inventarliste erstellt werden und der Kunde hat auf seinem Smartphone den Überblick was im Kühlschrank in welchen Mengen vorhanden ist. Aus dieser Liste wird eine Einkaufsliste geschrieben, die per Spracheingabe durch weitere Lebensmittel ergänzt werden kann (Pressemitteilung Liebherr).

Um Einbrecher abzuschrecken lassen viele Menschen das Licht an, um ihre Anwesenheit vorzutäuschen. Mittlerweile gibt es flexiblere Möglichkeiten, Einbrüche zu vermeiden. Intelligente Glühlampen sind durch das Smartphone regulierbar und haben ein Gedächtnis – sie merken sich, wann sie angeschaltet bzw. ausgeschaltet waren. Verlässt man für einige Tage das Haus, so gibt es die Möglichkeit, die Hausbeleuchtung so einzustellen, dass die Abwesenheit nicht auffällt. Aus den Daten der Vergangenheit wird berechnet, wann die Glühlampen in den einzelnen Räumen an oder ausgehen. So wird jeden Morgen um 6.22 Uhr das Licht in der Küche automatisch angestellt und jeden Abend um 22.42 Uhr das Licht im Wohnzimmer ausgestellt. Es sieht von außen betrachtet so aus, als ob das Haus wie immer bewohnt wäre (BeON: Preventative Home Security).

Auch in den Garten hat das Internet der Dinge Einzug gehalten. Das Gadget Edyn wird in die Erde des Gartens gesteckt und sendet dann interessante Daten auf das Smartphone. Die Intensität der Sonneneinstrahlung, die Trockenheit des Bodes und die Temperatur werden gemessen. Aus diesen Angaben wird dann berechnet, wann bewässert werden muss, welches Gemüse unter diesen Bedingungen besonders gut gedeiht oder welcher Dünger vewendet werden sollte ( Edyn: Welcome to the connected garden.).

Das Internet der Dinge – Vorteile

Privatpersonen können durch das Internet der Dinge Zeit sparen. Alltägliche Dinge wie Einkaufen gehen, Hausarbeiten erledigen und Gartenpflege werden schneller erledigt. Diese eingesparte Zeit kann nun anderweitig eingesetzt werden. Zum Beispiel für Freizeitaktivitäten, wodurch die Zufriedenheit der Bevölkerung steigen würde oder für Weiterbildung, was den allgemeinen Bildungsstand und somit die Entwicklungschancen der Gesellschaft verbessern würde.

Außerdem kann durch das Internet der Dinge die Produktivität enorm gesteigert werden. Durch die Vernetzung der Maschinen über das Internet können in kürzerer Zeit mehr Produkte hergestellt und es kann automatisiert und daher schneller auf eventuelle Probleme reagiert werden. Im Gesundheitswesen können die medizinischen Werte, wie Blutdruck oder Blutzucker, ständig kontrolliert und bei kritischen Veränderungen automatisch Maßnahmen eingeleitet werden. Durch eine konsequente elektronische Überwachung der Zustände von Busen, Bahnen und Flugzeugen können notwendige Wartungsarbeiten schneller durchgeführt und dadurch die Sicherheit gesteigert werden. Durch eine ständige Kontrolle der Auslastung der Verkehrsmittel, können die Bus- und Bahnfahrpläne noch besser und schneller an die Bedürfnisse der Menschen angepasst werden.

Das Internet der Dinge – Nachteile

Es besteht die Befürchtung, dass durch das Internet der Dinge Arbeitsplätze wegfallen, da einige Tätigkeiten in Zukunft durch die Kommunikation der Maschinen untereinander und nicht mehr durch Menschen erledigt werden können. Wenn die Arbeit am Fließband durch Roboter gemacht wird, wenn die Lok ohne Lokführer fahren kann oder die Kassiererin im Supermarkt durch ein automatisches Kassensystem ersetzt wird, dann ist diese Angst durchaus begründet. Es werden natürlich auch Arbeitsplätze entstehen, besonders in der Entwicklung und Wartung dieser intelligenten untereinander kommunikationsfähigen Dinge. Entscheidend ist die Differenz zwischen abgebauten und neu entstehenden Arbeitsplätzen. Hier gibt es unterschiedliche Prognosen. Beispielsweise sehen die deutsche-wirtschaft-nachrichten.de die Entwicklung positiv, während man auf der Seite netzoekonom.de eine negative Prognose findet.

Durch das Internet der Dinge steigt die Produktivität, es können in der gleichen Zeit mehr Produkte produziert werden. Weil nicht zu erwarten ist, dass die Nachfrage nach den Produkten im gleichen Umfang steigt, werden also weniger Stunden benötigt um die gleiche Anzahl an Produkten herstellen zu können. Daher können entweder Arbeiter entlassen werden oder alle Arbeiter behalten ihren Job und arbeiten weniger Stunden. Damit die Massenkaufkraft nicht sinkt, müsste dann mehr Stundenlohn gezahlt werden, um das Einkommen der Arbeiter stabil zu halten.

Das Internet der Dinge sorgt für neue Sicherheitsprobleme. Durch die Vielzahl der miteinander vernetzten Geräte, steigt die Zahl der Angriffsflächen für mögliche Hackerangriffe. Es ist daher besonders wichtig, die Datenströme zwischen den Dingen gut zu verschlüsseln. Zumal es vielfältige Manipulationsmöglichkeiten gibt. Ist ein Fitnessarmband nicht richtig codiert, könnten unbefugte Personen von außen die persönlichen Daten des Benutzers auslesen. Heizungen könnten manipuliert oder vernetzte Produktionsanlagen könnten lahmgelegt werden. Bei miteinander vernetzten Haushaltsgeräten könnten die Gewohnheiten der Benutzer ausspioniert und die Geräte selbst manipuliert werden.

Aus diesen Gründen ist es besonders wichtig, bei den neu entwickelten Geräten viel Wert auf sichere Verschlüsselung der Daten zu legen, um so einen hohen Sicherheitsstandard gewährleisten zu können.

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